Umfrage zur Kanzlerwahl Nur jeder Fünfte glaubt, dass Merz es besser macht als Merkel
CDU-Chef Friedrich Merz wird am Dienstag zum Kanzler gewählt. Doch das Vertrauen der Wähler muss er sich erst noch erarbeiten. Nur ein Umfragewert macht der Union Hoffnung.
Am Dienstag ist es soweit: Friedrich Merz (CDU) soll im Bundestag von der schwarz-roten Koalition zum Kanzler gekürt werden. Auch Altkanzlerin Angela Merkel hat angekündigt, der Wahl beiwohnen zu wollen. Das Verhältnis der beiden war nie ganz einfach. Merkel hatte Merz 2002 als Fraktionschef der Union abgelöst. 2009 zog er sich aus der Politik zurück.
Merz' Bewerbungen um den CDU-Vorsitz hatte Merkel nicht gefördert. Und auch nun, kurz vor seiner Wahl zum Kanzler, steht Merz noch immer im Schatten seiner Vorgängerin. In einer Umfrage für die Sender RTL/n-tv gaben nur 18 Prozent der Bevölkerung an, dass sie glaubten, dass Merz besser regieren werde als Merkel. 47 Prozent rechnen gar damit, dass er das Land schlechter führt, 31 Prozent erwarten keinen Unterschied.
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Die Zahlen belegen den geringen Vertrauensvorschuss, den Merz zum Regierungsantritt genießt. So glauben lediglich 23 Prozent der Wählerschaft, dass Merz vorrangig deshalb in die Politik zurückgekehrt sei, weil es ihm um die Interessen des Landes geht. 62 Prozent gaben an, der Meinung zu sein, dass Merz bei seinem politischen Comeback Merkel einfach nur zeigen wollte, dass er es besser kann als sie.
Merz muss also um die Gunst der Wählerschaft kämpfen. Das hatte Ende April auch eine exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online ergeben. Damals sagten 65 Prozent der Befragten, dass sie Merz nicht zutrauen, eine politische Wende einzuleiten. Nur 25 Prozent glaubten dagegen, dass dies Merz gelingen könne.
In der Umfrage für RTL/n-tv lässt Merz immerhin einen Politiker hinter sich: den scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). 32 Prozent der Wähler schätzen, dass Merz das Land besser regieren wird als sein Vorgänger. 25 Prozent gehen davon aus, dass Merz das Land schlechter führen wird. 39 Prozent erwarten, dass sich qualitativ nichts ändert.
AfD verliert an Zustimmung
Trotz des geringen Zutrauen in ihren Frontmann legt die Union in den Umfragen leicht zu. Im Trendbarometer für RTL/n-tv und schließen CDU und CSU auf zur AfD. Demnach liegt die Union bei 25 Prozent (plus 1 Punkt), die AfD bei 25 Prozent (minus 1 Punkt), die SPD bei 15 Prozent (plus 1 Punkt). Die Grünen kommen auf 12, die Linke auf 10 Prozent. BSW (3 Prozent) und FDP (3 Prozent) wären weiterhin nicht im Parlament vertreten.
Merz stellt sich am Dienstag im Bundestag zur Wahl. Er baut auf die Stimmen seiner schwarz-roten Koalition aus CDU, CSU und SPD.
